Die Kunst des chinesischen Feng Shui

Feng Shui (风水) ist eine in der westlichen Welt sehr beliebte chinesische Philosophie, da sie in vielerlei Hinsicht interessant ist. Aber wussten Sie, dass dieses chinesische Wort wörtlich «Wind und Wasser» auf Chinesisch bedeutet? Es handelt sich tatsächlich um eine chinesische Kunst, die auf dem Gleichgewicht von Objekten und den fünf Elementen im Raum basiert, im Einklang mit der Natur, sei es bei Wohnräumen, Städten, Architektur... Das Ziel dieser uralten Kunst ist es, die Energien zu harmonisieren, um Wohlbefinden und Vitalität zu fördern und eine sehr zenartige Atmosphäre zu schaffen.

Geschichte des Feng Shui

Feng Shui ist eine jahrtausendealte Kunst. Historiker haben Schriften aus der Zhou-Dynastie (1046-256 v. Chr.) gefunden, die bewiesen haben, dass die chinesischen Völker eine Harmonisierung der Räume suchten, indem sie sich auf Böden und Wasserläufe stützten. Aber es war während der Han-Dynastie, dass die Grundlagen des Feng Shui geschaffen wurden. Man suchte damals, die Räume und Elemente zu harmonisieren, das heißt, Wind und Wasser zu berücksichtigen, um dem Raum Gleichgewicht zu verleihen, daher der Name «Wind und Wasser». Die Philosophie beruht auf dem Wissen des Taoismus, einem der drei Säulen der chinesischen Philosophie. Der Taoismus, der auch die Akupunktur oder die traditionelle chinesische Medizin hervorgebracht hat, basiert auf der Existenz einer Lebensenergie, die in jedem Teil des Universums vorhanden ist, die man Qi oder Chi nennt. Indem sich diese Philosophie auf diese Energie stützt, versucht Feng Shui, diese Energie in einem räumlichen Konzept zu harmonisieren.

Prinzip des Feng Shui

Wie in jeder Philosophie gibt es im traditionellen Feng Shui mehrere Denkrichtungen. Feng Shui ist daher unterschiedlich, insbesondere je nach geografischen Bedingungen. Die zwei Hauptströmungen des Feng Shui sind die Xingshi-Schule und die Liqi-Schule. Die Xingshi-Schule basiert ihre Architekturprinzipien auf der Positionierung in Bezug auf Berge, Wasser und Sonneneinstrahlung. Die Liqi-Schule hingegen basiert die Architektur auf Diagrammen, die aus der Astrologie abgeleitet sind, und auf den Grundsätzen des Yi Jing-Buchs, auch Buch der Wandlungen genannt. Es ist das älteste Buch der taoistischen Philosophie und beschreibt das Funktionieren des Lebens auf der Erde.

Da Feng Shui auf dem natürlichen Gleichgewicht des Universums basiert, beruht es auf dem Prinzip des Yin und Yang. Der Taoismus verbindet Yin mit einer diskreten, inaktiven Energie im Schatten, die mit dem Berg verbunden ist. Während Yang eine dynamische Energie ist, im Licht, die eher mit Wasser verbunden ist. Deshalb ist einer der Grundsätze des Feng Shui, um die perfekte Harmonie der Natur zu respektieren, ein Gebäude an einen Berghang zu lehnen, aber den Wasserläufen zugewandt zu sein. Nach demselben Prinzip wird ein Schlafzimmer eher eine Yin-Energie haben, und ein Eingang eine Yang-Energie.

Im Allgemeinen besteht die Idee des Feng Shui darin, Yin und Yang zu harmonisieren, da ein Übermaß an dem einen oder dem anderen ein Ungleichgewicht der Elemente schaffen würde. Im Gegenteil, ein perfektes Gleichgewicht von Yin und Yang würde es dem Qi (气), der Energie, die im Universum zirkuliert, ermöglichen, einen harmonischen Fluss zu haben. Feng Shui ist daher ein Prinzip, das in der chinesischen Architektur immer noch von entscheidender Bedeutung ist, und viele Gebäude werden auch heute noch nach seinen Prinzipien gebaut. In einer Stadt wie Hongkong zum Beispiel wird die chinesische Kultur so sehr geschätzt, dass nicht eines der vielen wirtschaftlichen Gebäude und Wolkenkratzer die Prinzipien des Feng Shui nicht befolgt. Bei seiner Konzeption löste der Turm der Bank of China daher heftige Kontroversen aus, wegen seiner scharfen Winkel und seines wiederholten Kreuzmusters. Die anderen Gebäude werden von Architekten gebaut, die den Rat eines Feng Shui-Experten einholen.

Feng Shui und Dekoration

Wenn die Architektur in der Feng Shui-Philosophie von entscheidender Bedeutung ist, bedeutet das nicht, dass die Inneneinrichtung vernachlässigt wird. Zum Beispiel sollte in einem Feng Shui-Schlafzimmer das Bett von Türen und Fenstern entfernt sein, um den Energiefluss auszugleichen. Aber wenn es wahr ist, dass man vor allem daran denkt, sein Schlafzimmer oder Wohnzimmer gemäß den Regeln des Feng Shui auszubalancieren, sollten Sie wissen, dass alle Räume des Hauses Feng Shui sein können, sogar das Badezimmer!

Aber neben dem Qi könnten schlechte Energien im Haus zirkulieren, und es ist daher wichtig, sie zu vertreiben. Für ein Feng Shui-Haus sollte man daher kleine Glücksbringer als Feng Shui-Dekoration verwenden, um böse Geister zu vertreiben und gleichzeitig Glück, Wohlstand und Gesundheit anzuziehen.

Es wird zum Beispiel empfohlen, Gemälde repräsentiert harmonische Landschaften, da Feng Shui auf der Natur basiert. Bilder von Blumen, insbesondere von Pfingstrosen, werden ebenfalls empfohlen. Es wird auch empfohlen, einen Raum mit einem Aquarium mit Goldfischen zu dekorieren, um Glück zu bringen und gleichzeitig die gute Zirkulation der Energien der Natur zu ermöglichen. Die Statuen, die Buddha oder chinesische Gottheiten darstellen, werden ebenfalls dringend empfohlen und sie werden intensive positive Energie-Vibrationen in das Zuhause bringen. Um jedoch den gewünschten Effekt zu erzielen, müssen sie respektiert und verehrt werden. Außerdem können Sie sich von Dekorationskörben aus natürlichem und biologischem Holz verführen lassen, um Ihre Feng Shui-Atmosphäre zu verschönern. Schließlich, in der Fortsetzung einer Anbetung der Natur, im Zentrum des natürlichen Gleichgewichts des Universums, empfiehlt die Feng Shui-Philosophie, zu Hause Grünpflanzen zu haben, vorausgesetzt, sie werden respektiert, gut gepflegt und nicht sterben gelassen, da sie sonst den gegenteiligen Effekt haben und schlechte Schwingungen in Ihr Haus bringen könnten!